Überblick
Angeborene Stoffwechselerkrankungen und Entwicklungsstörungen
Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung
Neonatologie
Kinderchirurgie
Early-Life-Care-Forschung
Angeborene Stoffwechselerkrankungen
und Entwicklungsstörungen
Weltweit gibt es mehr als 1500 verschiedene Stoffwechselerkrankungen, die durch eine Veränderung in einem einzelnen Gen bedingt sind. Jede einzelne dieser Krankheiten ist sehr selten. Oft sind nur wenige Kinder in ganz Österreich oder sogar der ganzen Welt betroffen. Mit eigenen Spezialsprechstunden bieten wir individuelle Anlaufstellen für junge Patient*innen und ihre Familien.
Im Rahmen der Murmeltiersprechstunde, unserer interdisziplinären Spezialambulanz, betreuen wir Kinder mit ungeklärter Entwicklungsstörung und seltenen Epilepsien. Unser Ziel ist es, genetische Defekte zu identifizieren, die Krankheitsursachen und -folgen zu analysieren und daraus maßgeschneiderte Therapien abzuleiten. Diese können von medizinischen Diäten über den Ersatz fehlender körpereigener Baustoffe bis hin zur „Entgiftung“ schädlicher Stoffwechselprodukte mithilfe von Medikamenten, die eigentlich für andere Krankheiten entwickelt wurden, reichen.
Kontakt: ao. Univ. Prof. Dr. med. Saskia Wortmann, PhD
Krankheiten des mitochondrialen Energiestoffwechsels zählen zu den relativ häufigen seltenen Krankheiten. Ihr klinisches Bild ist äußerst vielseitig und komplex. Seit 1988 versuchen wir, die bestmögliche Therapie für die spezifischen Krankheitsbilder unserer Patient*innen zu finden.
Daneben liegt unser Augenmerk auf der Entwicklung verschiedener Diagnosemethoden. In unserem international renommierten Zentrum analysieren wir jährlich über 3000 Proben aus ganz Europa. Unsere Forscher*innen waren bereits an der Erstbeschreibung von 27 Gendefekten beteiligt.
Kontakt: Priv.-Doz. DI Dr. Hans Mayr
In unserem Forschungsprogramm für Rezeptorbiochemie und Tumormetabolismus untersuchen wir den veränderten Stoffwechsel von Tumoren. Wir erforschen neue unterstützende therapeutische Möglichkeiten, welche auf den veränderten Stoffwechsel von Tumoren abzielen, wie zum Beispiel die fettreiche ketogene Diät.
Außerdem untersuchen wir das therapeutische Potential von bestimmten Neuropeptiden (Proteine, die in Nervengewebe vorkommen) bei entzündlichen Erkrankungen, Tumoren und Adipositas.
Kontakt: ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Barbara Kofler
Die Lyso-Sprechstunde: Für lysosomale Speicherkrankheiten (Stoffwechselerkrankungen, die auf eine fehlerhafte Funktion bestimmter Zellkörper zurückzuführen sind) gilt es neue Therapien zu finden und sichere Versorgungstrukturen zu bilden. In beiden Bereichen setzen wir auf enge Zusammenarbeit mit Eltern und Patient*innenorganisationen wie MPS-Austria.
Wir entwickeln Methoden, mit denen die Perspektive der Patient*innen und neueste Forschungsergebnisse in Therapieinnovationen einfließen.
Kontakt: Priv.-Doz. Dr. Florian Lagler
Gastroenterologie, Hepatologie
und Ernährung
Adipositas hat oft schon in der Kindheit ihren Ursprung. Folgeerkrankungen beginnen früh, Stigmatisierung ist häufig. Unser Ziel ist es, Begleiterkrankungen möglichst früh zu erkennen und zu therapieren. Ein besonderes Augenmerk liegt in der Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten. Lange standen für Adipositas nur unzureichende Optionen zur Verfügung – das könnte sich nun dank neuer medikamentöser Strategien ändern.
Kontakt: Univ. Prof. Dr. Daniel Weghuber
Unter der Federführung von Anna-Maria Schneider beschäftigen wir uns hier vor allem mit der Alterung der Darmschleimhaut und dem Energiestoffwechsel bei Kindern und Erwachsenen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Kontakt: Dr. Anna Maria Schneider, PhD
Neonatologie
Jährlich kommen in Österreich mehr als 6000 Kinder vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt. Durch extreme Unreife können Organe wie Gehirn, Lunge oder Darm geschädigt werden. Durch unsere entwicklungsfördernde Betreuung können wir ein weitgehend ungestörtes Wachstum außerhalb des Mutterleibs ermöglichen und Schäden an den Organen verhindern. Besonders wichtig ist uns dabei die umfassende Einbeziehung der Eltern.
Kontakt: Assoc. Prof. Dr. Martin Wald
Muttermilch beinhaltet viele wichtige Substanzen, die sich positiv auf die Entwicklung von Säuglingen auswirken. Wir beschäftigen uns mit bislang weitgehend unbeachteten Muttermilchbestandteilen – den extrazellulären Vesikeln (EV). Das sind kleinste Partikel, die viele verschiedene Aufgaben im menschlichen Körper übernehmen. Unser Ziel ist es, diese in der regenerativen Medizin bei schweren Erkrankungen im Zusammenhang mit Frühgeburten einzusetzen.
Kontakt: Univ. Prof. Dr. Nadja Haiden & Univ. Prof. Dr. Nicole Meisner-Kober
Early Life Care-Forschung
Unser Team für Early Life Care untersucht biologische, psychologische, soziale, ökologische und spirituelle Aspekte von Schwangerschaft, Geburt und den ersten Lebensjahren. In unserer Forschung verbinden wir psychologische Themen wie Bindung, Eltern-Kind-Interaktion und Emotionsregulation mit medizinischen Parametern für Gesundheit und Krankheit. Damit wollen wir die Gesundheitsversorgung für Familien in dieser Phase optimieren.
Kontakt: Dr. rer. nat. Beate Priewasser
Kinderchirurgie
Das wissenschaftliche Verständnis über die Entwicklung von Organen und über angeborene Fehlbildungen ist begrenzt. Daher liegt im Forschungslabor des young.hope Forschungszentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Fokus auf der 3D-Darstellung und Vermessung von Organen während ihrer Entwicklung mittels Mikro-CT. So konnten wir bereits einige wissenschaftliche Fehlannahmen widerlegen und zum besseren Verständnis beitragen.
Kontakt: Dr. Marco Ginzel
Direkt nach einer Querschnittsverletzung haben Betroffene kein Empfinden und keine willkürliche Kontrolle über ihre Harnblase und über ihren Schließmuskel. Die Versorgung mittels Katheter wird notwendig.
Als verträglichere Alternative zur wochenlangen Katheterableitung untersuchen wir unmittelbar nach einer Querschnittsverletzung die Blasenentleerung durch eine kontinuierliche Entlastung. Diese soll mittels Vesikostomie, einer chirurgisch geschaffenen Verbindung zwischen Bauchwand und Harnblase, erfolgen. Langfristig wollen wir neue Behandlungsansätze und Therapien für eine frühe Rehabilitation der Blasenfunktion entwickeln.
Kontakt: Dr. Georgina Brandtner & Dr. Esra Keller
In diesem Teilbereich unserer Forschung beschäftigen wir uns mit allen nicht bewusst gesteuerten Bewegungen im Magen-, Darm- und Harntrakt unserer Patient*innen. Wir untersuchen das unwillkürliche Nervensystem, das die Bewegung des Darms kontrolliert, sowie die Bedeutung bestimmter Zellen bei Darmfehlbildungen und Harnleiterverengungen.
Kontakt: Univ. Prof. Dr. Roman Metzger